Buchtipp des Monats

Enno Anders - Löwenzahn im Asphalt

März 2018

Astrid Frank: Enno Anders. Löwenzahn im Asphalt                    (ab 10)

                    Stuttgart: Urachhaus 2017

                    160 S.; € 15,40

 

Kennt ihr von Andreas Steinhöfel die Bücher rund um den „tiefbegabten“ Rico und den hochbegabten Oskar? Ein bisschen in diese Richtung geht auch Astrid Franks neuestes Buch, in dessen Mittelpunkt ein Elfjähriger steht, dessen Name sozusagen Programm ist. Enno Anders heißt nicht nur so, er ist es auch.

Ob er den Frühstückstisch decken, in der Schule einen Aufsatz schreiben oder die Martinslaterne im Kleiderschrank verstauen soll, alles kann schiefgehen oder gar im Chaos enden. Enno beschreibt seine Lage so: „Ich scheine irgendwie auf einem fremden Planeten gelandet zu sein. Die Lebewesen hier sehen zwar genauso aus wie ich, aber sie ticken alle anders.“

Gut, dass es Freund Olsen gibt, der sich von anderen Kindern durch seinen immens hohen IQ unterscheidet. Er ist somit ein ganz besonders kluges Kerlchen, was bei seinen Mitschülern jedoch auf wenig Bewunderung stößt.

Enno hat ziemlich viel Fantasie, mit deren Hilfe er sich auf den Planeten Mamojusave träumt. Die Briefe an seinen Opa, der dort angeblich lebt, sind farblich und orthographisch vom restlichen Buch, das aus Ennos Perspektive in der Ich-Form erzählt wird, abgesetzt.

Eine tolle Geschichte mit vielen lustigen Passagen und auch zum Nachdenken sehr geeignet. Zum Beispiel darüber, ob Enno eher ein Löwenzahn oder eine Orchidee ist, und ob das schlimm ist, dass seine Mama leider gar keinen grünen Daumen hat…

 

Mag. Ingrid Brandl

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