Buchtipp des Monats

Mädchenmeute

Kirsten Fuchs: Mädchenmeute (ab 14)

Reinbek: Rowohlt 2016; 464 S.; 11,30

 

Sieben Mädchen, von der Presse „Mädchenmeute“ genannt, sind die Protagonistinnen in diesem erstklassigen Abenteuerbuch.

Die 15-jährige schüchterne Charlotte wird von ihrer Mutter vor die Entscheidung gestellt, in den Ferien ein paar langweilige Wochen bei Oma zu verbringen, oder aber bei einem Sommerferiencamp das Überleben in der freien Natur zu trainieren. Also dann doch lieber ab in den Wald, denkt sich das Mädchen, ohne zu ahnen, wie ungewöhnlich dieser Sommer verlaufen würde.

Das Camp erweist sich schnell als eine sehr dubiose Angelegenheit: Eine gruselige Blutschrift an der Wand, verschwundenes Gepäck und letztlich eine verschwundene Camp-Leiterin motivieren die sieben Mädchen dazu, das Weite zu suchen und die nächsten Wochen wirklich auf sich alleine gestellt zu verbringen. Fragt sich nur, wohin die Reise gehen soll. Auf Anuschkas Rat hin ins Erzgebirge in ein aufgelassenes Bergwerk. Vorher klauen sie noch schnell ein Auto mit mehreren Hunden, die sie vor dem Tierheim oder gar vor dem Tod retten wollen. Und dann beginnt das wahre Abenteuer …

Wie wahrscheinlich und plausibel die Geschichte ist, sollte man besser nicht hinterfragen. Tatsache ist, dass die sieben unterschiedlichen Charaktere wunderbar gezeichnet sind und man als Leser, egal ob jugendlich oder erwachsen, bestens unterhalten wird. Auch die humorvolle Erzählweise und die bildhafte Sprache tragen dazu bei. So kommentiert etwa Charlotte die Blutschrift inklusive Rechtschreibfehler im Camp mit den Worten: „Satanisten mit Rechtschreibschwäche waren wie Vampire mit Zahnspangen.“
Auf Seite 101 heißt es zum Beispiel: „Genau in dem Moment traf mich das Glück. Es schwirrt ja immer rum und saust wie ein unentdecktes Atom durch die Leute. Jetzt hatte es mich gefunden.“
Beim Lesen dieses Buches wird es euch ganz ähnlich ergehen. Die Autorin hat dafür zu Recht den Deutschen Jugendliteraturpreis erhalten!

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