Buchtipp des Monats

Der letzte Rabe des Empire

April 2022

Patrick Hertweck: Der letzte Rabe des Empire          (ab 12/13)

                                 Stuttgart: Thienemann-Esslinger, 2021.

                                  473 S.;  € 17, 50

 

Patrick Hertweck ist für uns Lambacher Leseratten und Bücherwürmer kein Unbekannter. In bester Erinnerung haben wir seinen Besuch an unserer Schule vor einigen Jahren, bei dem er uns sein erstes Buch „Maggie und die Stadt der Diebe“ präsentiert hat. Im April ist eine weitere Veranstaltung am RG Lambach geplant. Mit im Gepäck sind gleich zwei Bücher, neben „Tara und Tahnee“ für die 1. und 2. Klassen (vgl. Buchtipp März 2021) die aktuelle Neuerscheinung „Der letzte Rabe des Empire“ für die 3. und 4. Klassen.

Patrick Hertweck, ein Experte für spannende Geschichten, die im 19. Jahrhundert spielen, entführt seine Leser diesmal nach London ins Jahr 1888. Drei junge Frauen sind dem grausamen Serienmörder Jack the Ripper bereits zum Opfer gefallen, und Scottland Yard tappt im Dunkeln. Der Straßenjunge Melvin hat die getöteten Mädchen nicht nur gekannt, er hat mit ihnen sogar unter einem Dach gewohnt, und es wird ihm bewusst, dass die restlichen ehemaligen Mitbewohnerinnen und vielleicht sogar er selbst in großer Gefahr schweben. Als dann Ayleen ermordet wird, in die er heimlich verliebt ist, macht er sich selbst auf die Jagd nach dem Mörder. Dass Melvin auf seiner gefährlichen Suche neben seinem „Freund“ Wilkie und dem titelgebenden Raben von einem Werwolf, einem Untoten, einer Mumie und einem Vampir unterstützt wird, verleiht dem historischen Krimi eine zusätzliche gruselige Note. Zudem stellt sich die Frage, ob der sogenannte „Schwarze Ritter“, eine Schreckgestalt des 15. Jahrhunderts, mit den aktuellen Frauenmorden etwas zu tun hat, zumal es „mehr Dinge zwischen Himmel und Erde [gibt], als unsere Schulweisheit sich träumen lässt.“ (S. 165)

Das Vorantreiben der Handlung aus verschiedenen Perspektiven, hochinteressante Charaktere – manche einfach sympathisch, andere zutiefst unheimlich – und die wohltuend gehobene Sprache machen das Buch zu einer megaspannenden, anspruchsvollen Lektüre. Ich verspreche euch: Ihr werdet den „Letzten Raben“ erst zur Seite legen, wenn alle Puzzleteile zusammengesetzt sind!

Mag. Ingrid Brandl

 
 

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