Buchtipp des Monats

Mein Leben als lexikalische Lücke

Februar 2023

Kyra Groh: Mein Leben als lexikalische Lücke     (ab 14)

                     Hamburg: Arctis 2021

                     448 S.; €18,90

lexikalische Lücke, die

  1. Ein Zustand/Gefühl, für den/das es kein passendes Wort gibt
  2. Nicht dazugehören, keinen Platz im Wörterbuch/Leben haben

 

Der 18-jährige Benni und die 16-jährige Jule fühlen sich wie lexikalische Lücken.

Benni, der ohne Vater aufgewachsen ist, kämpft gegen die Umklammerung seiner fanatisch religiösen Mutter, die ihn mit allen Mitteln daran hindern will, sein eigenes Leben zu leben. Sein Traum, Medizin zu studieren, scheitert am unfairen und manipulativen Verhalten der Mutter.

Jule, eine politisch engagierte, aufgeschlossene und von ihren Überzeugungen geleitete Jugendliche, ist in ihrer Familie mit Vorurteilen, rechten Ideen, Fremdenhass und Engstirnigkeit konfrontiert. Sie leidet sehr darunter, keinen Rückhalt zu erfahren.

Als sich die beiden begegnen, ist es so, als ob die lexikalische Lücke geschlossen wird. Doch so sehr sie sich auch lieben, eine voreilige Entscheidung lässt ihre Beziehung ins Wanken geraten.

Ein bewegendes Buch, abwechselnd aus der Perspektive von Benni und Jule erzählt, das einen nicht loslässt und noch lange nachwirkt.

Mag. Claudia Ambrus-Filzmoser

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