Buchtipp des Monats

Thalamus

April 2019

Ursula Poznanski: Thalamus          (ab 13)

                           Bindlach: Loewe 2018

                           448 S.;  € 17,50

 

Timo ist mit seinem Motorroller auf dem Weg zu seiner Freundin Hannah. Es regnet in Strömen und er ist spät dran. Am Gepäckträger hat er ein liebevoll verpacktes Geschenk für sie. Sechs Monate sind sie nun zusammen und er malt sich aus, wie sich die Freude über das Päckchen in ihrem Gesicht spiegeln würde. Wenn er doch endlich den Traktor überholen könnte!  Ja, jetzt sollte es sich ausgehen …

Als Timo in einem Krankenhausbett auf der Intensivstation aus dem künstlichen Koma aufwacht, sind drei Wochen vergangen. Die diversen Knochenbrüche verheilen langsam; das weitaus größere Problem ist ein Schädelhirntrauma, verbunden mit dem Verlust des Sprachvermögens.

Im Therapiezentrum Markwaldhof soll Timo all die Fähigkeiten wieder erlernen, die ihm seit dem Unfall schwerfallen oder ihm gar nicht mehr möglich sind. In der abgelegenen Rehaklinik passieren jedoch die seltsamsten Dinge. Wachkomapatienten sind nachts sehr umtriebig – so etwa Timos Zimmerkollege Magnus, der ihn obendrein mit dem Umbringen bedroht.

Auch Timo selbst bewegt sich nachts oft fast mühelos durchs Krankenhaus und kann manchmal sogar sprechen. Meist gibt er jedoch nur undefinierbare Laute von sich, „als hätte er Marshmallows im Mund“. Was ihn außerdem sehr beunruhigt: Er hört in seinem Kopf eine Stimme, die ihm klare Befehle erteilt, und er kann in Gedanken mit einem Mitpatienten kommunizieren. In vielen nächtlichen Ausflügen erkundet Timo das Geheimnis hinter den mysteriösen Vorfällen: NBI – Nanobot-Implantat…

Mehr darf ich an dieser Stelle auf keinen Fall verraten. Lasst euch den neuesten spannenden Thriller der österreichischen Autorin nicht entgehen. Poznanski in Hochform!

 

Mag. Ingrid Brandl

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