September 2020

Anne Fleming: Ziegen bringen Glück         (ab 10)

                           Hamburg: Carlsen, 2019

                           160 S.; € 11, 30

Mein erster Buchtipp im neuen Schuljahr richtet sich wie immer besonders an die Erstklässler. Herzlich willkommen im Club der Bücherwürmer und Leseratten!

Wenn ihr glaubt, dass Bergziegen – abgesehen von Tiergärten – in Städten nichts zu suchen haben, dann werdet ihr in diesem anspruchsvollen Kinderbuch von Anne Fleming eines Besseren belehrt.

Es ist zwar kaum zu glauben, aber auf dem Dach eines 12-stöckigen Hauses mitten in New York lebt tatsächlich so ein Tier. In dieses Haus zieht Kid aus Toronto mit ihren Eltern. Sich in den New Yorker Alltag einzuleben, fällt der elfjährigen Kanadierin gar nicht so schwer; mit anderen Menschen als ihren Eltern zu sprechen, aber schon. Sobald ihr jemand eine Frage stellt, will sie nichts wie weg. Daher ist „Adoptivhund“ Cat, der nichts lieber tut, als im Park Ratten zu jagen, ein idealer Gefährte. Während ihre Mama für eine Musicalaufführung probt, besucht Kid mit ihrem Vater Museen. Dort trifft sie Will, der seine Eltern verloren hat und deshalb bei seiner Großmutter aufwächst. Er wird ihr bester Freund, und gemeinsam versuchen sie zu ergründen, was es mit der Ziege auf dem Dach auf sich hat.

Es gibt noch einige andere Charaktere, die ihr mögen werdet, wie etwa Joff, den blinden Schriftsteller und Skateboardfahrer (ja, das funktioniert!) mit seinem Hund Michigan, und Jonathan, der nach einem Schlaganfall nicht sprechen kann, aber die Bergziege mit eigenen Augen gesehen hat.

Wie das Tier auf das Dach gelangen konnte und ob es auch wieder herunterkommt, müsst ihr selbst nachlesen. Ihr könnt euch das Buch, das schön und witzig und traurig zugleich ist, in unserer Bibliothek ausborgen.

Übrigens: Will behauptet, wer die Bergziege sieht, hat sieben Jahre Glück. Ich wünsche euch nicht nur für sieben, sondern mindestens für die nächsten acht Jahre an unserer Schule viel Glück, Freude und Erfolg!

Mag. Ingrid Brandl