Konzertbesuch "Himmlische Vergnügsamkeit"

Eine Exkursion der Musik-Gruppe der 7. Klasse

Bach. Pur, live, unmittelbar. Die zweite Musik-Exkursion dieses Schuljahres führte uns am Dienstag, den 23. Mai ins Stadttheater Greif in Wels. Auf dem Programm standen ausschließlich Werke des Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750), gespielt vom renommierten und international gelobten L’Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg.

Als Solistinnen waren die gebürtige Südafrikanerin Carin van Heerden auf der Oboe d’amore und die Sopranistin Dorothee Mields zu hören. Letztere musste aufgrund von Halsschmerzen auf die Arien verzichten und sang nur die Rezitative. In der Konzerteinführung zu Beginn mit Helmut Schmidinger bedauerte sie dies sehr und wies auf die seltene Gelegenheit hin, eine Oboe an ihrer Stelle zu hören.

Tatsächlich wurden wir Zeugen einer absolut einmaligen und nie dagewesenen Aufführung: die Bachkantate „Ich hab genung“ BWV 82a mit Arien, die ihre Wirkung gänzlich ohne Worte entfalteten. So staunten wir über die beeindruckende Flexibilität und Vielseitigkeit der Musiker:innen.

Unsere Plätze in der ersten Reihe hatten wir der mitwirkenden Violinistin Simone Trefflinger zu verdanken, was für eine besondere VIP-Atmosphäre sorgte. Als würde das Orchester einzig und allein für uns spielen, schwebten wir auf Harmonien davon, ließen uns von Klängen verzaubern und von Melodien in ihren Bann ziehen. Es waren zweieinhalb Stunden zum Dahinschmelzen, Gefesseltsein, Nachdenken, Mitfiebern, Elektrisiertsein, Mitgerissenwerden.

Eine Stimmung, zu schön, um wahr zu sein. Erst als meine Hände vom Klatschen schmerzten, kam ich wieder zu mir; ein abrupter Zeitsprung von 300 Jahren in die Zukunft. Während der tosende Schlussapplaus verklang, begann die stehengebliebene Zeit im 21. Jahrhundert wieder zu laufen. Ich verließ den Konzertsaal und war wie verwandelt. Oder: himmlisch vergnügt.

Text und Foto: Miriam Patry (7. Kl.)

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